Fürstliche Lustreise anno 1782

Historische Tour entlang der Stationen, die auf Empfehlung Goethes geschah


Start: 21.10.2018 um 8.45 Uhr am Bahnhof, 96523 Steinach, 17km bis Limbach + ev. 9 km zurück, 5 Stunden Gehzeit, mittel – schwer


Die Fürstliche Lustreise anno 1782 ist eine naturgeschichtliche Wanderung auf „Alten Wegen“. „Sie werden es mir gewiss danken, wenn ich ihnen eine Fürstliche Lustreise beschreibe, die ganz allein der Naturgeschichte gewidmet war“, beginnt Keßler von Sprengseysen sein Schreiben an Naturforscher Prof. Leske in Leipzig. Er umreißt eine herrschaftliche Expedition in die Gebirgsregion des „Fürstenthum Coburg, Herzogl. Sächs. Meiningischen Antheils“ im Juni 1782. Sie reisten auf Empfehlung. Denn „nachdem der Geheime Rat von Goethe bei einer Reise [im Mai 1782] das von mir [1781 in einer Topographie] beschriebene kleine Land aller Aufmerksamkeit würdig fand“, so beschlossen die Herzogl. Durchl. Carl August Herzog zu Weimar, weiterhin die Herzöge von Sachsen-Meiningen Georg I. und sein kurz darauf verstorbener Bruder Karl, Landgraf Adolph von Hessen-Philipsthal-Barchfeld und der Erbprinz von Sachsen-Coburg-Saalfeld dieses Land, und „die Merkwürdigkeiten desselben, selbst zu besehen“.

Rauenstein am Schiefergebirgsrand
Rauenstein am Schiefergebirgsrand

Wir reisen auf den Spuren der Durchlauchten, allerdings zu Fuß, auf 27 km durch das Gebirge. Die 3. Etappe führt am 21. 10. 2018 vom Bahnhof in Steinach  zum Hammerwerke Obersteinach (km 2) mit seinen Eisenerzgruben am Thierberg (km 4), über die Glasorte Lauscha und Glücksthal gelangen wir zum Sandberg am Rennsteig und weiter zur ehemaligen Porzellanfabrik in Limbach (km 18). Im Reisebericht des 18. Jahrhunderts trennten sich hier die Durchlauchten „und jeder fuhr in sein Land“. Es besteht nun aber auch die Möglichkeit  mit dem Wanderführer wieder zurück nach Steinach zu wandern (km 27).

Die 1. Etappe zeichnete zum 236. Jahrestag der Befahrung des Zinselloches durch die herrschaftliche Reisegesellschaft, ihren Weg von Schalkau zur Zinselhöhle (km 9), hinauf auf den Fellberg (km 15) und weiter über den Schieferbruch im Röthengrund (km 19) zur Aussicht auf den Sonneberger Stadtberg nach. Die Herrschaften besahen am dritten Tag ihrer Expedition die Donop’sche Spiegelfabrik in Köppelsdorf. Wir reisen mit der Bahn zurück zum Ausgangspunkt.