Tarnung und Kombinatsbildung - Großprojekte und Mangelwirtschaft

Die "weißen Flecken" der DDR lernt man bei einer Grenztour kennen
Die "weißen Flecken" der DDR lernt man bei einer Grenztour kennen

1971 wurden der VEB Topographischer Dienst und der VEB Ingenieurvermessungswesen zum VEB Kombinat Geodäsie und Kartographie, Betrieb Erfurt mit Sitz in Berlin zusammengeführt. Er unterstand der Verwaltung des Vermessungs- und Kartenwesen im Ministerium des Innern der DDR. Die Liegenschaftsdienste bei den Räten der Bezirke unterlagen der Fachaufsicht der Abteilung Inneres im Innenministerium. Die wenigen Fachkräfte in den Liegenschaftsdiensten haben das Liegenschaftskataster und das Grundbuch geführt, obwohl politisch gewollt diese Arbeiten immer mehr an Bedeutung verloren. … Seit 1965 unterlagen alle topographischen Karten einer übertriebenen Geheimhaltung und wurden als Staatsgeheimnis mit der zweithöchsten Geheimhaltungssache eingestuft. Geheimer war nur noch die „Geheime Kommandosache. Sie waren nachweispflichtig. Täglich mussten die Mitarbeiter ihre Arbeitsgrundlagen im Tresor einschließen und bei der Ausgabe anderntags für die ausschließlich vorgeschriebene Verwendung der Unterlagen unterschreiben, da sogar die AV-Karte mit ihrem absichtlich verkippten Gitternetz als „Vertrauliche Dienstsache“ galt ….

 

Am 30.06.1990 kam es zur Auflösung des Kombinats und 1991 zur Neugründung der Thüringer Katasterämter.